Unsere erste Verkostung:
Der Williams von Pircher
Es geht los! Die erste Verkostung und wir haben uns schnell auf den ersten Birnenschnaps geeinigt, den wir hier vorstellen, und zwar „Williams“ Williams Christbirnen Edelbrand von Pircher. Oder wie wir ihn der Einfachheit halber nennen: der grüne Pircher.
Für circa 18 € findet ihr diesen Willi mit 40 % fast überall und solltet damit kein Problem haben, ihn zu kaufen. Der Südtiroler Brenner Pircher ist mit über fünf verschiedenen Birnenschnäpsen und seiner hohen Verfügbarkeit einer der großen Abfüller, dem wir noch öfter begegnen werden und in einem späteren Beitrag mehr berichten. Für den Williams von Pircher werden auch nur Südtiroler Früchte verwendet.
Der grüne Pircher ist für uns also sowas wie der Standard beim Willi und damit perfekt als erste Verkostung und auch unsere Nulllinie, an der sich alle kommenden Schnäpse, vor allem natürlich Willi, messen müssen und verglichen werden.
Birne und Alkohol halten die Waage
Was haben wir vor uns? Beim grünen Pircher ganz klar ein typisches Industrieprodukt. Massenware, keine Veredelungen und schmeckt fast jedem. Dementsprechend gibt es zur Farbe nicht viel zu sagen, wie wir es auch von den meisten Obstbränden gewohnt sind.
Beim Geruch wird es schon interessanter, auch wenn wir hier nicht mit großen Überraschungen rechnen und diese auch nicht finden. Eine klare Note von Williams Christbirnen als deutliche Abgrenzung von anderen Obstbränden wie Apfel oder Obstler, begleitet von einer leicht metallischen, aber nicht unangenehmen Alkoholnote. Das konzentrierte, eher süße Birnenaroma erinnert vor allem an eingemachte beziehungsweise Dosenbirnen und damit auch nicht an frische Birnen.
Der Geschmack bestätigt diesen Eindruck. Eine klare Note der Williams Christbirne mit dem schmeckbaren, und trotzdem nicht übermäßigen Alkoholgeschmack machen den Schnaps aus. Wie bei einer großen Brennerei zu erwarten, gibt es dabei keine brennenden oder störenden Charakteristika. Der Geschmack ist in sich rund, aber simpel und verfliegt mit dem Herunterschlucken des Schnapses ohne einen bleibenden Abgang. Der Eindruck ist konstant bis zum letzten Schluck des Glases, es findet keine Entwicklung statt.
Der grüne Pircher erfüllt genau das, was man von einem Willi zu diesem Preis erwartet, allerdings auch nicht mehr. Grundsätzlich keine Kritik, aber dementsprechend auch nichts, was es bei diesem Schnaps besonders zu erwähnen gibt, macht ihn zu einem guten und durchschnittlichen Produkt. Die Birnennote in Geruch und Geschmack sind eindeutig Williams Birne und tritt als gleichberechtigte Partnerin neben dem Alkohol auf. Damit ist der Brand aber nicht besonders fruchtig und schöpft das Potential des Obstes nicht voll aus, sondern hält wie beschrieben die Waage mit der Alkoholnote.
In einer Bewertung ausgedrückt bekommt der Schnaps fünf von zehn Punkten. Unsere Bewertungsskala erklären wir in einem zukünftigen Beitrag noch genauer, an dieser Stelle aber eine kurze Notiz: Mit fünf Punkten erfüllt der grüne Pircher auf unserer Skala genau das oben Beschriebene. Dabei sind diese fünf Punkte nicht schlecht zu bewerten, sondern eben genau die Mitte in unserer Bewertung. Wie gesagt lassen sich alle kommenden Schnäpse so auch leichter einordnen und in ein Verhältnis setzen.
Solide – Nicht mehr, aber auch nicht weniger
Der grüne Pircher ist also alles in allem ein guter Birnenschnaps. Es ist nie verkehrt, ihn im Regal zu haben und ihn nach dem Essen zu bestellen, wenn er auf der Karte steht. Es ist auch noch Luft nach oben – und genau das erarbeiten wir in anstrengendster Kleinarbeit und Experimenten.
Schnapsdaten
Preis | 17 € (0,7l) |
Alkoholgehalt | 40 Vol.-% |
Birne | Williams Christbirne |
Brenner | Pircher Brennerei |
Herkunft | Italien, Südtirol |
Verfügbarkeit | sehr gut |
Pircher, Williams Christbirne, Willi, Südtirol, Italien, Note6, 6