Es gibt mehr als nur Williams Christ Birnen
Es kann nicht immer diese eine Birne sein. Dazu liefern wir eine kurze Einführung zu weiteren Sorten.
Im ersten Beitrag wurde es bereits angekündigt, nun war es mit Verkostung Nummer Vier auch schon so weit: Es gab einen Birnen-Brand, der kein Willi war, sondern ein Mollebusch-Brand. Es gibt also schon mal mindestens zwei Birnensorten, aus denen man Schnaps brennen kann. Diese Info reicht uns als Deutschlands birnigster Birnenschnapsblog aber natürlich nicht aus. Hier also ein kurzer Überblick über die wichtigsten Birnensorten, die jede Liebhaberin und jeder Liebhaber kennen sollte.
Es muss nicht immer Brand sein
Wie so oft bei dem Thema, enttäuscht die erste Internetrecherche und hält wenig neues Wissen bereit. Wir recherchieren also erstmal zu Birnen im Allgemeinen, es muss ja nicht immer gleich die vergorene und destillierte Form sein.
In der DACH-Region werden jährlich knapp 115.000 Tonnen Birnen angebaut. Den größten Anteil daran haben die Sorten Alexander Lucas, Conference und unsere alte Bekannte, die Williams Christ Birne. In manchen Regionen haben außerdem auch die Sorten “Köstliche aus Charneux”, “Clapps Liebling” und “Gute Luise” einen großen Anteil. Überwiegend handelt es sich hierbei um Sorten, die sich gut und vor allem lange für den Verkauf im Supermarkt lagern lassen.
Willi Brand mit deutlicher Mehrheit
Da dieses Kriterium für die Verarbeitung zu Brand allerdings nicht so relevant ist (die Birnen können ja alle direkt weiterverarbeitet werden), bleibt uns doch nichts anderes übrig, als die Wissenslücke des Internets durch eigene Recherchen zu füllen.
Also zurück zu Ecosia und mal schnell die ersten 100 Schnäpse durchgegangen. (Ja, eine wirklich repräsentative Auswertung ist das aus vielen Gründen nicht, aber zumindest gibt es einen groben Überblick, den wir später noch weiter vertiefen können.)
Das Ergebnis ist mehr als eindeutig: 76-mal handelt es sich um einen Willi.
Mit nur 7 Treffern kommt auf Platz 2 die “Rote Williams Christ Birne”. Vier Brennereien verarbeiten die “Gute Luise” und genauso viele auch die “Wahlsche Schnapsbirne”. Die restlichen 16 Schnäpse enthalten die verschiedensten Birnensorten wie die “Saubirne”, die “Gräfin von Paris” oder auch wie unsere letzte Verkostung die Birne “Mollebusch”.
Birnen aus der Heimat
Der Geschmack dieser Sorte, der Birne Mollebusch, wird übrigens als vergleichsweise süß (bedingt durch die bis zu 14 % Zucker) und teils mit einem leicht kernigen, würzigen Geschmack beschrieben.
Es handelt sich um eine alte Sorte, die im Rhein-Main-Gebiet in Südhessen, aber vorwiegend in Franken angebaut wird. Damit passt sie natürlich perfekt zur Brennerei Haas, die (so wie wir auch) aus Franken kommt.
Auch wenn der Mollebusch-Brand wohl nicht unser neuer Lieblingsschnaps wird, ist es doch immer wieder schön, Nicht-Willis zu finden. Besonders wenn dadurch, so wie in diesem Fall, alte und seltene Sorten erhalten sind.
Es gibt also noch viele Birnensorten zu entdecken und es werden auf jeden Fall Verkostungen mit Sorten wie dem “Roten Williams Christ” und der “Guten Luise” folgen.
Titelbild: Unsplash, Maksim Shutov