Auf der Suche nach den großen Birnenschnaps-Brennereien

Wer macht eigentlich Willi? Oder besser: insgesamt Birnenschnaps. Wird der Birnenschnaps-Markt dominiert von ein, zwei oder drei großen Firmen? Oder sind es viele Hersteller:innen, die Birnenschnaps in kleineren oder größeren Umkreisen vertreiben? Die Suche gestaltet sich schwierig.

Nach der ersten Verkostung ist mit der Brennerei Pircher schon einer der großen Namen im Spiel. Und aus der Erfahrung lassen sich dabei gleich einige weitere nennen, zum Beispiel die ebenfalls in Südtirol ansässige Brennerei Roner, der schon vorgestellten Prinz oder auch die Schweizer Destillerie Etter. Sie fallen vor allem durch mehrere, auch hochwertigere Varianten von Birnenschnäpsen und anderen Fruchtbränden auf. Wer davon aber größer ist, wer eher klein, gemessen am jährlichen Ausstoß, Umsatz oder Mitarbeiter:innen ist schwer zu beantworten. Zahlen, Daten und Fakten finden sich bei den Brennereien selten und im Bezug auf Birnenschnaps noch weniger.

Deutschlands Nr. 1 beim Obstbrand

Eine Sache konnten wir dann aber doch herausfinden: In Deutschland finden wir bei der Marke Lörch bzw. Destillerie Bimmerle, der die Lörch seit 1995 gehört, den Hinweis, dass es sich um Deutschlands meistgetrunkenen Obstbrand handelt, und das seit Jahren. Neben Williams-Christbirnen-Brand bietet Lörch viele weitere Obstbrände mit Früchten aus dem Schwarzwald an. Ob der Birnenschnaps zu dieser Vorrangstellung beiträgt oder die Konkurrenz aus Südtirol und Österreich die Nase vorne hat, lässt sich leider nicht sagen. Zu diesem Zeitpunkt können wir über die Großen aber auch sagen, dass es sich immer um ein hochwertiges Produkt handelt, das von guter Qualität ist und nicht nur auf Ausstoß und Masse setzt, wie es teilweise bei Whisky oder Wodka zu finden ist. Und zu den vielen großen Brennereien kommen dann noch unzählige kleinere Brennereien. Deren Zahl nimmt allerdings kontinuierlich ab, in den letzten 20 Jahren hat sich ihre Zahl fast halbiert – auf inzwischen 11.700 Brennereien in Deutschland. Das geht aus der Alkoholsteuerstatistik des Statistisches Bundesamts hervor (www.destatis.de).

Es gibt noch viel zu verkosten

Trotz der abnehmenden Zahl an Brennereien scheinen die Produkte von kleineren Hersteller:innen, die oft nur wenig Schnaps brennen oder bei denen es sich wie zuletzt bei der Winzerei Schmitt um ein Spezialprodukt handelt, schier endlos. Den vielen geplanten Verkostungen, auf der Suche nach den besten Birnenschnäpsen, tut das natürlich gut. Ein Ressourcenmangel an unbekannten Produkten ist nicht in Sicht. Und unser Fokus liegt aktuell noch auf dem deutschsprachigen Raum. Darüber hinaus wartet bestimmt noch viel mehr! 

Die Suche nach den großen Birnenschnapsproduzent:innen bleibt aber erstmal erfolglos. Vielleicht finden wir bei unseren Recherchen noch Zahlen zu Größe und Ausstoß von Brennereien. Und wenn wir mit Brennereien in Kontakt sein sollten, fragen wir natürlich nach. Solange verkosten wir weiter und träumen davon, als Birnenblog irgendwann Daten zu Birnenschnäpsen und Brennereien zu erheben. Wenn ihr also Zahlen kennt, wir freuen uns auf eure Nachricht!  

Titelbild: Unsplash, David Fartek

Kategorien: Wissen